Der zweite Teil der gemeinsamen Initiative des WU Global Tax Policy Center und des WU Transfer Pricing Center zur Konferenz „New Technologies to Transform the Approach to Transfer Pricing“ fand ebenfalls online am 20. April 2021 statt und hatte die Themen der Betriebsprüfung und der Streitbeilegung zu Verrechnungspreisen zum Gegenstand.
Die Referenten waren Paolo V. Barbantini (DDG, Italian Revenue Agency) und Jorge Jambeiro Filho (Fiscal Auditor, Receita Federal do Brazil). Die weiteren Diskussionsteilnehmer im zweiten Teil der Konferenz waren Nick Davies (Technology Lead, HMRC), Mauro Faggion (TP Expert DG TAXUD, European Commission), Airi Jansen-Uueda (Chief Risk Officer, Estonian Tax and Customs Board), Ryan Mc Mahon (Financial Services TP Lead, HMRC), Saidimu Terra (Commissioner Intelligence and Strategic Operations, KRA) sowie Raul Zambrano (Director of Technical Assistance and Technology, CIAT).
Die Referenten hoben die zunehmende Bedeutung von Tools und IT Prozessen hervor, die zum Verständnis von Verrechnungspreissachverhalten, der Gewinnallokation zwischen nahestehenden Personen und der Verbesserung der prozessualen Vorgehensweise bei der Besteuerung und der Betriebsprüfung erforderlich sind und heute schon eingesetzt werden. Ein Treiber für diese Entwicklung sind auch die zunehmenden Datenmengen, die dann wiederum faktenbasierte Analysen des Sachverhalts erlauben. Das Risiko der korrekten (bzw. nicht korrekten) Veranlagung und Prüfung der Bemessungsgrundlage wird mit solchen Technologien reduziert, so ein Grundtenor der Redebeiträge.
Der Vertreter der brasilianischen Regierung zeigte interessante Einblicke in die Nutzung von Algorithmen und Datenanalysetools. Ähnlich hatte auch der Vertreter der italienischen Finanzverwaltung die wesentlichen Merkmale der in Italien eingesetzten Technologien zur Verbesserung der Besteuerung und des Prüfungsprozesses skizziert.
Die Redner betonten die Bedeutung der Technologie, um das Verständnis der Verrechnungspreis-Faktenmuster, die Gewinnallokation zwischen nahestehenden Personen und die Effizienz des Steuerprozesses zu verbessern. Das Volumen der Datenverfügbarkeit ermöglicht auch eine faktenbezogenere Analyse des Steuerfalls. Laut den Referenten wird die Risikobewertung der Steuerbemessungsgrundlage durch Steuertechnologien verbessert.
Die Rolle des Menschen im Prozess der Datenanalyse wurde von den meisten Rednern betont, insbesondere mit Bezug auf das Fremdvergleichsprinzip. Das Fremdvergleichsprinzip benötigt die Möglichkeit subjektiver Entscheidungen im Bereich der Besteuerung von Gewinnen nahestehender Personen einer international tätigen Unternehmensgruppe, so das Verständnis.
Das GTP® TEAM fühlt sich nach diesem Vortrag bestätigt in seiner Vorgehensweise zum Umgang mit Technologien, Daten und Analysewerkzeugen auf dem Gebiet des Transfer Pricing Management.
Für mehr Informationen zu Verrechnungspreislösungen, siehe auch www.GlobalTransferPricing.com.